Der Seelenbrunnen by Tom Huddleston

Der Seelenbrunnen by Tom Huddleston

Autor:Tom Huddleston
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2021-10-06T13:37:13+00:00


Kapitel sieben

Blitze

Krietsch kam wankend auf die Pfoten, während die Hexe mit ihren Händen Zeichen formte und zwischen den Gebäuden zu Boden sank. Er versuchte zu fliehen, aber Ashnakh warf einen zweiten Feuerball, der ihn wie ein Blatt im Wind durch die Luft schleuderte, bis er zum Rand der Spalte rollte. Er versuchte verzweifelt, sich mit kratzenden Klauen festzuhalten, doch dann verloren sie ihn aus den Augen.

Thanis zog Kiri am Ärmel. »Komm, hauen wir ab, solange sie abgelenkt ist.«

Alish und die anderen waren schon zum oberen Ende des Platzes unterwegs, wo eine Häuserreihe in den Spalt gesackt war und eine Brücke bildete. Sie kletterten über lose Ziegelsteine und schickten Geröll und Staub in den Abgrund hinab. Aber als Kiri das obere Ende erreicht hatte, wagte sie einen Blick zurück und sah, wie Ashnakh leichtfüßig auf dem Steinboden landete. Skelette und Skaven beobachteten sie stumm und schienen den Kampf fürs erste vergessen zu haben.

Elio zeigte auf eine Gasse in der Nähe. »Da lang«, sagte er. »Wenn uns Ashnakh verfolgt, können wir sie vielleicht in den Seitengassen abschütteln.«

Kiri folgte ihm und Thanis und Kratz waren dicht hinter ihr. Kaspar folgte als Letzter, aber bevor er drei Schritte weit gekommen war, peitschte etwas aus der Grube, wickelte sich um seinen Knöchel und riss ihn zu Boden. Kaspar schrie auf und überschlug sich, als sich Krietsch aus dem Spalt erhob; sein Fell war schwarz und qualmte und sein mit Brandblasen übersäter Schwanz zerrte Kaspar in seine Richtung.

»Nicht so schnell, Schleich-Ding!«, zischte der Meuteführer und öffnete seine Klauen. »Niemand verwehrt mir meine Rach– aaah!«

Krietsch blieben seine Worte im Halse stecken und seine Augen weiteten sich voller Angst. Sein Schwanz war immer noch um Kaspars Knöchel gewickelt, aber Kiri sah, wie Ashnakh sich über dem Spalt zu ihm umdrehte und eine Hand hob. Wellen aus dunkler Energie bildeten sich in der Luft. Krietsch versuchte, den Kopf zu heben, aber er wurde an Ort und Stelle festgehalten und rang nach Luft, als die Hexe ihren unsichtbaren Griff verstärkte.

»Ich habe es dir doch gesagt, verräterische Kreatur«, sagte sie mit sanfter Stimme, die über den Spalt hallte. »Ich will, dass diese Kinder am Leben bleiben. Aber über dich denke ich anders.«

Es gab ein knarzendes, knirschendes Geräusch und Kiri sah nach unten. Krietschs Pfoten waren wie am Boden festgefroren und seine Klauenhände steif in die Luft gereckt. Ein gurgelndes Fauchen entstieg dem Rachen des Meuteführers, aber er konnte nicht sprechen – sein Kiefer war erstarrt.

Sein Fell nahm langsam eine andere Farbe an, zuerst nur an den Wurzeln, dann breitete es sich aber wie violetter Raureif bis in die Haarspitzen aus. Seine Augen beschlugen und die schwarzen Pupillen wurden purpurn, genau wie seine Klauen und Zähne. Kiri hörte ein Ächzen, wie vom Eis eines gefrorenen Sees und Krietsch gab einen letzten, keuchenden Atemzug von sich, als sein Körper komplett gefror.

Dann neigte Ashnakh den Kopf und lächelte kurz. Sie bewegte ihre Hände und entfesselte einen weiteren Feuerball mit einem schreienden Schädel im Zentrum. Kaspar trat um sich und Krietschs Schwanz zerbrach, als er sich befreite.



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